AUTOHAUS Effizienz Forum 2024

PremiumZulasser setzen auf kluge Vernetzung bewährter IT-Systeme

Kassel/Köln. Fachkräftemangel und hohe Betriebskosten belasten auch das Kfz-Gewerbe. Ein Ausweg aus dem Dilemma: die Digitalisierung von Standardprozessen. Diese Überzeugung vertrat Florian Cichon, Vorstandsvorsitzender der Kölner PremiumZulasser eG, auf dem Effizienz Forum 2024 der AUTOHAUS Akademie in Kassel.

Bei der Digitalisierung im Autohaus kommt es nach Cichons Worten auf die kluge Vernetzung bewährter IT-Systeme an, die der Handel in seinem Tagesgeschäft nutzt. Denn: Das Tool, das alles könne, gäbe es nicht. Statt ineffizienter Insellösungen, bei denen Daten manuell von einer Quelle in die andere übertragen werden, setzen die PremiumZulasser auf die sinnvolle Verknüpfung von bestehenden Systemen. Dies ermögliche ganzheitliche Lösungen, die sowohl den Handel als auch Behörden spürbar entlasten würden.

Durch die Vernetzung würden Übertragungsfehler vermieden, deren Korrektur im Tagesablauf mitunter viel Zeit kosten und zu unnötigen Verzögerungen bei der Fahrzeugauslieferung führen. Deshalb haben die PremiumZulasser ihre Zulassungssoftware pz-online, in deren Basis- und Weiterentwicklung die Kölner bislang fast zwei Millionen Euro investiert haben, mit bewährten Handelssystemen wie GeNesys, easy-car-sales, Catch, Toca und BWSolution vernetzt. Und: pz-online ist an die Großkundenschnittstelle des Kraftfahrt-Bundesamts angeschlossen. „Dabei legen wir höchsten Wert auf die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung“, betont Cichon.

Durch die Verknüpfung mit der Großkundenschnittstelle bietet das Tool der Genossenschaft den Mitgliedsbetrieben und deren Kunden einen sicheren, schnellen und preiswerten Zugang zu i-Kfz Stufe 4. Für die Nutzer erübrigen sich damit hohe Investitionen, um ihre IT-Infrastruktur mit dem Portal des Bundes zu verknüpfen. Über i-Kfz Stufe 4 sollten eigentlich schon seit gut einem Jahr alle gewerblichen Neuzulassungen, Besitzumschreibungen und Außerbetriebsetzungen von Kraftfahrzeugen abgewickelt werden.

„Die Einführung von i-Kfz Stufe 4 gestaltet sich weiterhin schwierig“, berichtete Cichon in Kassel. Aus diesem Grund stünden viele Betriebe dem Tool sehr skeptisch gegenüber und würden es noch nicht anwenden. Ein besonderes Ärgernis ist die unzureichende Leistungsfähigkeit der örtlichen Zulassungsbehörden, die Autohäusern und Zulassern die Arbeit erschwert.

Dennoch appellierte Cichon an den Handel, die Implementierungsphase zu nutzen, um sich mit dem System vertraut zu machen. Letztlich führe an i-Kfz Stufe 4 kein Weg vorbei, und es stünde außer Frage, dass die Software zu einer Optimierung der Arbeitsabläufe bei der Zulassung, Ummeldung und Außerbetriebsetzung von Kraftfahrzeugen führen werde.